Mit den von Haves aus Ellerbek haben wir die Möglichkeit, mit einem kleinen aber feinen Mutterkuhbetrieb etwas nordwestlich von Hamburg zusammenzuarbeiten.
Als Anette von Have den Hof 2003 von ihrem Vater übernommen hat, war sie auf der Suche nach einer Alternative zur Hauruck-Landwirtschaft der damaligen Zeit. Tierlieber sollte es werden, aber auch für die Menschen eine lebenswerte Arbeit. Schon als junges Mädchen, hat sie immer wieder schwache Kälber aufpäppelt und verbrachte Stunden im Stall bei den Tieren.
Mit dem Neubau des Aussiedlerhofes 2002, wurde der Milchviehbetrieb der Familie auf Mutterkuhhaltung umgestellt und die ersten Limousin-Kühe angeschafft. Einige dieser ersten Tiere leben noch heute auf dem Hof.
Es sind „genetisch hornlose“ Limousin, wie man in der Landwirtschaft sagen würde. Wir betonen bei besserfleisch immer wieder, wie wichtig es uns ist, dass die Tiere nicht nach der Geburt enthornt werden. Sind die Tiere allerdings genetisch hornlos, wie beispielsweise auch die Galloways, mit denen einige unserer Partner:innen arbeiten, müssen sie nicht enthornt werden, sondern haben von Haus aus keine Veranlagung dafür, Hörner auszubilden.
Die Tiere werden menschennah versorgt und lieben Besuch. Dadurch ist der Umgang für Mensch und Tier sehr viel schöner. Da ihre Tiere sehr verwöhnt und umsorgt werden, wurde ihr Hof auch schon als „Wellnesoase für Kühe“ betitelt. Anette und Ulli sagen immer: „Frische Einstreu und leckeres Heu, macht die Herde ruhig und zufrieden!“ Wer einmal zugeschaut hat, wie genüsslich die Tiere im Stroh liegen und wiederkäuen, weiß, was sie damit meinen.
Die Limousins von Anette und Ulli weiden über die Sommersaison auf den Hauswiesen, die sich gleich hinter der Hofstelle anschließen. Mitten durch die Weiden läuft die Mühlenau, ein kleiner Bachlauf, der sich bis nach Pinneberg schlängelt und immer wieder auch die Grenze zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein bildet.
Im Winter stehen die Tiere im „Carport“, einem Offenstall am Hof, der tatsächlich ein bisschen an ein Carport erinnert. Dort stehen die Tiere im Winter trocken und können das selbst geerntete Heu knabbern, bis es im Frühjahr wieder raus geht, sobald die Weiden trocken genug sind, um die großen Tiere zu tragen. Anette und Ulli sind sehr stolz auf die Qualität ihres Heus, das sie auch an andere Tierhalter verkaufen.
Da unser Besuch im Herbst war, waren die Tiere noch auf der Weide. Anette war es wichtig zu betonen, dass bei ihnen im Stall immer frisch eingestreut ist. Dreckiges Stroh und verdreckte Tiere, wie es im Winter bei vielen Höfen ab und zu vorkommt, gibt es bei ihnen nicht. Ihr Ziel im Umgang ist, die Tiere möglichst perfekt zu verstehen; „die Sprache der Tiere zu lernen und zu verstehen“, wie es die von Haves nennen.
Haben sie Kinderbesuch ist es eine Freude zuzusehen, wie sehr Mensch und Tier einander nahekommen und verstehen. Streicheln, bürsten, Heu ranschieben; es gibt immer etwas zu tun für die kleinen und großen Kuhliebhaber. Dass alle Tiere Namen haben, brauchen wir da wahrscheinlich nicht nochmal extra zu erwähnen, oder?
Wir sind sehr glücklich, Annette, Ulli und ihren kleinen Hof zu unseren Partnern zählen zu können.