Seit Kirsten den Milchviehbetrieb ihrer Eltern übernommen hat, ist auf Hof HimP viel passiert.
Die Umstellung zur ökologischen Landwirtschaft hat für viel Arbeit und Diskussionen,
aber auch für viele schöne Momente für Kirsten und ihre Rinder gesorgt:
Die Hörner bleiben auf dem Kopf der Rinder, die Kälber bleiben länger bei der Mutter und die männlichen Kälber bleiben am Leben.

Seit 4 Generationen betreibt die Familie von Kirsten im Norden von Schleswig-Holstein ihre Landwirtschaft. Als Kirsten mit der Hofübernahme liebäugelt steht für sie fest: Mit ihr geht es nur ökologisch weiter. Sie leistet so lange Überzeugungsarbeit, bis feststeht: die Familie macht mit und es kann losgehen.

Früher standen die Tiere auf Spaltenboden. Kisten erzählt: „Das war damals eben so, das galt als modern. Dann hat man die Tiere enthornt und dachte „Super, jetzt passen noch 30 Rinder mehr in den Stall“. Heute liegen die Rinder auf Stroh, behalten ihre Hörner, und bekommen dementsprechend viel mehr Platz.

Die Rinder bekommen frisches Gras als Futter, und im Winter hofeigenes Heu. Seitdem eine Straße zwischen Stall und die großen Futterweiden gebaut wurde, muss der Hof das Gras für die Kühe abmähen und zu ihnen bringen. Die gesamte Fläche (3-4 ha) bis zur Straße wird den Tieren weiterhin zur Verfügung gestellt.

Damit eine Kuh Milch gibt, muss sie ein Kalb zur Welt bringen. In den meisten Betrieben werden Holsteiner Kühe eingesetzt, und diese sind keine Doppelnutzungsrasse. Wenn eine solche Kuh ein männliches Kalb zur Welt bringt, ist dieses Kalb ein „Abfallprodukt“ - es setzt kein Fleisch an, und wird keine Milch geben.

Durch den Einsatz der Doppelnutzungsrasse kann Kirsten ihre männlichen Kälber mit aufziehen. Die Kälber werden muttergebunden aufgezogen: Die Kälber verbringen 2 Wochen bei ihrer Mutterkuh, und wachsen danach im „Kindergarten“ auf. Diese Umstellung ist viel Arbeit, lohnt sich aber (nicht nur für die Tiere, sondern auch) finanziell, weil die Kälber gesünder und stärker heranwachsen.

Um diese Tiere geht es nun bei besserfleisch: Die Ochsen. Die männlichen Tiere in der Milchwirtschaft haben keinen "Nutzen" und werden häufig im Alter von 2 Wochen zur Käbermastanlage weitertransportiert, um dann im Alter von 6 bis 8 Monaten geschlachtet zu werden. Auch Kirsten kann es sich finanziell noch nicht leisten, alle Kälber mit aufzuziehen. Aber das möchte sie ändern, und wir wollen sie dabei unterstützen.

Dieser Ochse ist ein Beispiel für Kirstens Weg: Sie möchte alle Ochsen mit aufziehen. 3 Jahre alt sollen sie werden können auf Hof HimP, ein deutlicher Unterschied zu den 6-8 Monaten von "normalen" männlichen Milchkälbern. 11 Ochsen sind es bislang, und zusammen mit besserfleisch sollen es nächstes Jahr noch viele mehr werden.
Vergangenes Jahr hat Kirsten einem regionalen Magazin ein kleines aber feines Interview gegeben, in dem sie ein paar Einblicke in ihre Philosphie gibt. Zum Artikel geht es hier.