Letzte Woche war ich wieder zu Besuch bei Dirk, wollte mir alles nochmal anschauen, die letzten Details besprechen und neue Fotos machen.
Normalerweise sieht hier alles idyllisch aus, deswegen habe ich die Wetterwarnung komplett ignoriert. Das bisschen Regen kann doch nicht so schlimm sein….
Bauer Dirk hält seine kleine Herde auf weiten Naturschutzflächen, und fördert zusammen mit dem Stiftung Naturschutz die Erholung alter Ökosysteme. Die Aubrac genießen auf dem Hof Düwiger die wilde Natur, im Sommer die Abkühlung in einem kleinen See, und im Winter einen Offenstall mit Stroh, in den sich die Mutterkühe mit ihren Kälbern je nach Laune zurückziehen können.
Nur nochmal zur Erinnerung: So sieht es aus, wenn es nicht regnet.
-
Die Stiftung Naturschutz bietet Wanderungen durch Dirks Weiden an. Denn durch die natürliche Weidehaltung entwickeln sich langsam wieder artenreiche Ökosysteme.
-
Als Kind half Dirk oft voller Tatendrang in einem Milchviehbertrieb in seiner Nachbarschaft aus. Später studierte er Landwirtschaft, und als es in seinem Dorf die Möglichkeit gab, eine alte Hofstelle zu kaufen, zögerte er nicht lang. Bald darauf folgten die ersten Rinder.
-
-
Die Aubracrinder kommen aus dem französischen Hochland, sie fühlen sich das ganze Jahr auf der Weide wohl. Im Winter wird das Fell etwas länger. Die Kühe haben einen ausgeprägten Mutterinstinkt, und passen gut auf ihre Kälber auf. Die Kälber bleiben bis etwa 8-9 Monaten in der Mutterkuhherde.
Es regnete dummerweise aus Kübeln, und kein Tier hatte Lust, mal den Kopf aus dem Busch zu heben. Und auch sonst hatte keines der Tiere irgendeine Ambition, während dem Regen eine fremde Person näher an sich heranzulassen….
Die Rinder grasen hier nicht auf weiten offenen Flächen, sondern wandern umher in einem wilden Mix aus Wiese, Wäldchen, Büschen und dichten Sträuchern. Klar, dass sich die Rinder bei Regen hier unterstellen. Sobald wir uns ihnen näherten, liefen sie immer weiter hinein in die schützenden Sträucher. Trotz der großen Hörner manövrieren sich die Tiere so geschickt zwischen den Ästen hindurch und flitzen trittsicher durch die matschigsten Trampelfade, sodass ich mit meiner Kamera keine Chance hatte hinterherzukommen.
Dafür habe ich nun ca. 100 Fotos von klatschnassen Rinderrücken. Hat auch was.
(Dies war ein kleiner Auszug aus unserer Rundmail vom November 2019. Mehr Infos zu Tieren, Höfen, Arbeitsweisen und Pipapo gibt es regelmäßig in unseren Rundmails. Zur Zeit verschicken wir etwa alle 2 bis 4 Wochen eine Mail. Wenn du dich für die Mail anmelden möchtest, kannst du das auf unserer Startseite tun.)